Ist das nicht dasselbe?
Ein klares Jein. Oft werden die Begriffe gleichbedeutend verwendet. Sie sind aber im Kern unterschiedlich.
Der Beitrag ist aus meiner Abschlussarbeit. Vielleicht etwas trocken, aber ich fasse mich kurz:
Same same but different.
Grundsätzlich scheint sich der Begriff der Emotionalen Intelligenz in der freien Wirtschaft durchgesetzt zu haben Vergleicht man die Suchergebnisse von Google „Emotionale Intelligenz“ und „Emotionale Kompetenz“ bekommt man jeweils rund 508.000 Treffer beziehungsweise 135.000 (stand 19. Juli 2021).
Wesentlicher Unterschied ist, dass das Konzept der emotionalen Kompetenz weniger als geistige Fähigkeit verstanden wird. Emotionale Kompetenz ist vielmehr eine vielschichtige Fähigkeit, sowohl eigene als auch fremde Gefühle zu erkennen und mit ihnen angemessen umzugehen.
Der Begriff Intelligenz an sich ist seit Langem umstritten. Intelligenz als solches hat sich in vielen Punkten als verlässlicher Prädiktor für verschiedene Punkte unter Beweis gestellt, begleitet von verschiedensten Versuchen den Begriff zu erweitern.
In den 90ern wurde von Salovey und Mayer der Begriff Emotionale Intelligenz ins Leben gerufen und sechs Jahre später wurde er durch Goleman einem breiten Publikum bekannt gemacht.
Nachteil – wenn man es so nennen mag – das führte die emotionale Intelligenz weg von der geistigen Leistung, hin zu einem Lifestyle, sich doch zu den positiven Emotionen und Gefühlen hin zu orientieren. Das wiederum ist natürlich positiv.
Gerade in der heutigen immer schnelllebigeren Zeit mit wachsendem Tempo und steigenden Ansprüchen an uns Menschen.
Schau mal hier vorbei: Emotionale Intelligenz, was sagt der EQ aus?
Das Konzept der emotionalen Intelligenz vernachlässigt ein großes Problem, nämlich jenes, dass die Validität des untersuchten Verhaltens nicht eindeutig und zweifelsfrei auf tatsächliche Prozesse der Emotionsverarbeitung angewendet werden kann. Oft ist eine Korrelation zum eigentlichen Konstrukt Intelligenz gegeben. Kurz: Es überschneidet sich mit dem Intelligenztest
Emotionale Kompetenz, das steckt dahinter.
Emotionale Kompetenz bezieht sich nicht nur auf uns selbst, sondern geht auch auf unser Gegenüber ein. Wir sind damit also in der Lage besser zu sehen, wie es unseren Mitmenschen wirklich geht, es gelingt uns nachzuvollziehen, warum es so ist und dabei den nötigen Abstand zu wahren, um nicht unkontrolliert ebenfalls in Tränen auszubrechen.
In der Praxis heißt es dann auch angemessen zu reagieren und Situationen zu einem positiven beziehungsweise einem positiveren Ausgang zu verhelfen.
Eine Strukturierung von emotionalen Kompetenzen in Teilaspekte sieht folgendermaßen aus:
Intrapersonell: Selbstwahrung, Selbstregulierung und Motivation, sind Dimensionen der intrapersonellen Kompetenz, ergänzend fügen sich interpersonelle (soziale) Kompetenzen wie Empathie und soziale Fähigkeiten in die Struktur ein.
Emotionale Kompetenz und soziale Kompetenz haben also eine gemeinsame Menge. Aus den genannten Dimensionen ergibt sich für jede Person ein individuelles Profil, mit unterschiedlichen Ausprägungen je Dimension – das ist es unter anderem, was uns Menschen und unsere Interaktionen so einzigartig macht.
Mehr dazu gibt es in einem gesonderten Beitrag.