Winterblues oder saisonale affektive Störung, so lautet der Fachbegriff dafür. Eine Art von Depression, die im Herbst und Winter auftritt.
Wer kennt es nicht. Draußen ist es trüb und kalt, die Motivation schwindet und die Couch wird der neue „Place to be“.
Die Schuldige ist zunächst schnell gefunden. Die Sonneneinstrahlung. Sie macht sich rar.
Als Folge davon gerät unsere innere Uhr aus dem Gleichgewicht. Tag und Nacht sind nicht mehr klar voneinander trennbar – zumindest hormonell.
Unser Rhythmus gerät aus der Bahn.
Psychologen sprechen von einer saisonal-affektiven Störung (Herbst-Winter-Depression). Man geht davon aus, dass bis zu zehn Prozent unter einer leichten und bis zu fünf Prozent an einer schweren Form leiden. Zahlen variieren hier, je nach Wohnort.
Symptome manifestieren sich ab Herbst bis zum Frühjahr und verschwinden dann wieder, quasi von selbst. Bis dahin haben betroffene meist den Wunsch sich zu verkriechen, viel zu schlafen oder verspüren einen Heißhunger auf Süßes. Kohlenhydrate liefern fix Energie.
Tatsächlich kann das Krankheitsbild zu einer vorübergehenden Arbeitsunfähigkeit führen.
So oder so lohnt sich der Weg zum Arzt, um organische Ursachen auszuschließen und über eine Therapie zu sprechen.
Verschiedene Quellen geben hier die Lichttherapie als Mittel der Wahl an. 10.000 Lux sollen dabei helfen, den Blues zu vertreiben. Gegeben Falls kann auch eine passende Diagnose gestellt werden.
Der Herbst ist des Jahres schönstes farbiges Lächeln
- Willy Meurer
Sonnenlicht regelt unsere innere Uhr. Zum einen also die Ausschüttung unseres Hormons Melatonin, dass dafür sorgt, dass unsere Nächte erholsam werden.
Fällt viel Licht ins Auge sinkt der Melatonin-Spiegel. Zur Nacht, wenn weniger Licht ins Auge fällt, steigt er.
Unser Blutdruck sinkt, ebenso die Körpertemperatur und unser Immunsystem wird angeregt. Es passiert einiges mehr, aber das würde den Rahmen sprengen.
Serotonin, daraus wird Melatonin gebildet, sorgt zum anderen dafür, dass unsere Stimmung ausgeglichen bleibt. Es spielt also eine Rolle bei der Emotionsregulation, managed zudem unseren Appetit und wirkt in unserem zentralen Belohnungssystem.
Alles gute Gründe, Serotonin als guten Freund zu behandeln. Es ist ein Glückshormon und spielt in sehr vielen wichtigen Prozessen im Körper eine tragende Rolle.
Ausdrücklich: Bei psychischen Erkrankungen immer einen Arzt aufsuchen.
Bei einem Winternblues kann der gute alte Spaziergang hilfreich sein. Der frühe Vogel wird belohnt. So konnte Morgenlicht – also die Morgendämmerung – als effektivste Tageszeit benannt werden.
Wenn der frühe Morgen keine Option ist, tut es auch ein Spaziergang tagsüber oder am Abend. Ein Spaziergang zum Feierabend, der mindestens 30 Minuten dauern sollte, bringt nach Studienlage schon eine Verbesserung mit sich. Eine Wolkendecke ist zwar kein goldener Herbst fürs Bilderbuch, das Licht reicht aber schon aus.
Aber auch hier der Hinweis: Eine wirksame Lichttherapie kann nur mit ärztlicher Hilfe erfolgen. Es gibt viele Faktoren, die beachtet werden sollten.
Was ist für Dich wichtig: Gerade wenn Du häufiger einen Winterblues hast, ist ein Besuch beim Arzt der richtige Schritt. Wenn Du nur gemütlich geworden bist und Dir denkst, im Januar starte ich wieder durch, ist ein Coaching ein lohnender Gedanke.
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Solltest Du das Gefühl haben, einmal mit jemandem reden zu wollen oder brauchst Hilfe, im Umgang mit Personen, die dir nahestehen, findest du zum Beispiel unter folgendem Link Unterstützung.
https://www.psychenet.de/de/hilfe-finden/schnelle-hilfe/soforthilfe.html
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